Erst in der zweiten Lebenshälfte kam ich meiner Passion ein ganzes Stück näher. Da war sie dann so richtig spürbar; die Freude an der Arbeit mit Olivenholz. Nachdem ich eine Zeit lang Möbel-Antiquitäten aufgearbeitet, Marionetten geschnitzt und Bilderrahmen angefertigt hatte, kam ich letztlich zu der Überzeugung, Maß- und Auftragsarbeit ist nicht meins. Was ich machen wollte, brauchte mehr Freiraum für Fantasie und Kreativität. Meine künstlerische Ader wollte leben - und künstlerisch mit Olivenholz handwerken.

Jetzt hagelte es auf einmal Ideen und ein unbändiger Schaffensdrang sie umzusetzen, ließ mich nicht mehr los. Schon lange zuvor hatte ich begonnen, auf meinen Reisen Olivenbäume zu fotografieren. Es waren vor allem die faszinierenden Details:  diese skurrilen Formen im Wuchs, in der Maserung und der Rinde. In meiner Fantasie entstanden dabei Figuren, Gesichter und Geschichten. An so manchem Stückchen Olivenholz, das meinen Urlaubsweg kreutzte, sägte und schliff  ich solange herum, bis es eine Gestalt annahm oder es sich einfach in der Hand gut anfühlte.

Mit der Zeit wurden es immer mehr „Urlaubsmitbringsel“, die mich inspirierten und schließlich dazu brachten, gezielt Olivenholzquellen ausfindig zu machen. Mittlerweile habe ich meine „Lieferanten“ in verschiedenen Ländern und Regionen, von denen ich mein Holz beziehe und daheim in immer größeren Stapeln lagere.